Matthias Jung


 

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Zeitsprung - Gemeinde 2030

 

 

Krippenspiel 2011 – Eine "Mitmachgeschichte"

(Autorin: Lina Artz)

 

Vorbemerkung:

Das Krippenspiel 2011 war in verschiedener Hinsicht ein besonderes Spiel.

Einmal hatten wir die Idee, ein Krippenspiel zum Mitmachen zu entwickeln. Einige Mitspieler wollten unbedingt "dunkle" Personen einfügen, am Ende einigten wir uns auf zwei Räuber, die darauf aus sind, die Könige zu berauben. An der Kirchentür bekamen alle Besucherinnen und Besucher eine kleine Tierkarte, so dass die Gemeinde in drei Tiergruppen aufgeteilt wurde. Vor dem Spiel habe ich der Gemeinde erklärt, wie es mit dem Mitmachen aussieht, und dass alle mithelfen müssen, dass Weihnachten "wie geplant" stattfinden kann. Das hat alles wunderbar geklappt und wir hatten viel Spaß miteinander.

Zum anderen ist der Text in diesem Jahr nicht von mir geschrieben worden. Als ich - wie in jedem Jahr - auch in der Konfirmandengruppe fragte, ob der eine oder die andere Lust hat mitzuspielen, fragte mich Lina Artz, ob sie nicht das Stück schreiben könne. Sie kam dann zu der ersten Besprechung hinzu und hat so die Entwicklung des Themas mitverfolgt. Der Storyentwurf wurde knapp skizziert und das Stück wurde dann von Lina geschrieben. Als wir uns nach den Herbstferien gemeinsam hingesetzt und ihren Entwurf besprochen haben, war ich sehr überrascht - wir haben nicht mehr viel verändert. Natürlich, das gehört zum Konzept, verändern die Mitspielerinnen und Mitspieler bei den Proben noch hier und da etwas, aber Autorin des Stücks ist Lina und deswegen wird sie hier auch genannt (und natürlich weiß sie das und ist einverstanden - und vielleicht schreibt sie nächstes Jahr wieder...?)

 

Rollenverteilung:

Erzählerin - Caspar - Balthasar - Melchior - Räuber 1 - Räuber 2 - Engel 1 - Engel 2 - Hirte 1 - Hirte 2 - Hirte 3 - Josef - Maria


Benötigte Requisiten:

Gaben der Könige

Schlafsäcke oder Decken

Wegweiser

Sack mit »Brot« und »Goldtalern«

Tierkarten für die Gemeinde

»Laut«/«Leise«-Tier-Plakate zum Hochhalten



Szene 1

Erzähler: Drei Könige stehen jede Nacht auf einem Feld am Stadtrand im Morgenland. Dort stehen sie jede Nacht schon seit 3 Jahren! Weil ihnen jeweils ein Engel erschien der ihnen damals sagte:

[Könige gucken nachdenklich]

[Engel kommen in die Bühnen-Mitte]

Engel 1: Eure Zeit wird kommen!

Engel 2: Stellt euch hin und sucht den Stern!

Engel 1: Wenn ihr ihn seht, folgt ihm!

Engel 2: Den unter ihm wird euer Heiland ruhen.

[Engel gehen zurück zur Seite.]

Erzähler: Doch langsam bekommen sie Zweifel!

Caspar: Glaubt ihr wirklich, dass er noch erscheint?

Balthasar: Ja, ich glaub auch nicht, dass er noch erscheint!

Casper: Aber wir sollten noch bis zum nächsten Vollmond warten!

Melchior: Da, da ist was (kurze Pause), der versprochene Stern!

Balthasar: Ja, jetzt sehe ich ihn auch!

[Räuber erwachen auf der andren Bühnenseite und gähnen…]

Erzähler: Sofort ziehen sie los, mit ihren vorbereiteten Gaben Weihrauch, Myrrhe und Gold, um ihrem Heiland zu huldigen.
In der Nähe, nicht weit von dem Standort der Könige entfernt haben 2 arme Räuber genächtigt.

Räuber 1: Schau dir das an (zeigt auf die Gaben), das wär doch was für uns?

Räuber 2: Ja, du hast recht

Erzähler: Die Räuber beschlossen den Königen zu folgen. Den Raub möchten die Engel verhindern. Denn die Geschenke sind doch für den neugeborenen König bestimmt!

[Räuber gehen den Königen hinterher. Engel schütteln den Kopf und wenden sich der Gemeinde zu]

Engel 1: Jetzt brauchen wir eure Hilfe.

Engel 2: Immer wenn wir eine der Bilder hochhalten, dann bellt ihr.

Engel 1: Oder muht.

Engel 2: Oder kräht, ja?

-Lied -

Szene 2

Erzähler: Nach einem Tagesmarsch haben die erschöpften Könige am Abend ihr Lager aufgeschlagen.

[Könige rollen Schlafsack aus und schlafen ein]

Erzähler: Diese Gelegenheit wollen die Räuber nutzen!

[Räuber: Wollen die Schätze klauen (anschleichen)]

[Engel Hunde Karte »laut« - Gemeinde bellt]

[Räuber: Laufen weg (ins Versteck)]

Räuber 1: Wo kamen die Hunde plötzlich her?

Räuber 2: Ich habe auch keine Ahnung.

Räuber 1: Vielleicht sollten wir eine bessere Gelegenheit abwarten!

Räuber 2: (überlegen) Hm... Ich weiß! Wir machen uns morgen bei ihnen nützlich.

Erzähler: Am Morgen werden die Könige von den Hähnen der Umgebung geweckt.

[Engel: Hahnkarte »laut« - Gemeinde kräht]

 

- Lied -

 

Szene 3

Erzähler: Die Könige brechen auf und ziehen weiter. Plötzlich begegnen ihnen 2 freundliche Herren!

Räuber 1: Guten Tag, wir sind nur arme Gesellen und wollten fragen ob wir mit euch ziehen dürfen!

Räuber 2: Für etwas zu essen, würden wir auch gern eurer Gepäck tagen.

Melchior: Ihr könnt gerne mit uns ziehen, doch unser Gepäck tragen wir selber.

Caspar: Aber wir freuen uns über eure Gesellschaft und wir teilen unser Essen gern.

[Wegweiser wird aufgestellt – vielleicht »spiele« ich den? - links in den Wald, rechts nach Betlehem.]

Erzähler: So ziehen sie weiter. Bis sie an eine Weggabelung kommen. Dort wollen die Räuber die Könige von dem rechten Weg ab bringen und sie in einen dunklen Wald zu locken – weil man angeblich da besser übernachten kann. Natürlich haben sie etwas anderes vor... Aber da sind ja noch die Engel!

[Engel 1+2 halten alle drei Tierkarten »laut« hoch – Gemeinde bellt, muht, kräht...]

[Räuber: versuchen etwas zu sagen (nur den Mund bewegen und in die Richtung zeigen)]

Erzähler: Da der Plan der Räuber nicht funktionierte, rannten sie weg.

Melchior: Wo sind denn die beiden netten Männer plötzlich in? Egal, wir folgen weiter dem Stern!

Erzähler: Und so ziehen sie weiter Richtung Betlehem. Die Räuber aber folgten den Königen weiterhin aus sicherer Entfernung.

 

- Lied -

 

Szene 4

Erzähler: Am nächsten Tag trafen die Könige 3 Hirten.

Hirte 2: Guten Tag ihr Herrschaften.

Hirte 1: Wir müssen euch erzählen was wir erlebt haben.

Hirte 3: In der Nähe unserer Schafherde blendete uns auf einmal ein Licht.

Hirte 1: Wir sahen einen Engel.

Hirte 3: Und der sagte, wir sollten nach Betlehem gehen.

Hirte 2: Zu einem Stall:

Hirte 1: Und da würden wir den neugeborenen König, den Retter Welt finden.

Hirte 3: Wir sind losgerannt nach Betlehem und fanden den Stall

Hirte 2: Wir sahen ein Kind durchs Fenster in einer Krippe.

Hirte 1: Sein Vater bat uns herein, und wir spürten, dass das Kind etwas Besonderes ist!

Hirte 3: Wir verneigten uns vor ihm.

Balthasar: Das ist der nach dem wir suchen. Bitte weist uns den Weg.

Hirte 1: Zeigt die Straße entlang

Erzähler: Die Könige gingen in Richtung Betlehem. Die Räuber folgen aus sicherer Entfernung.

 

- Lied -

 

Szene 5

[Während des Liedes kommen Maria, Josef und das Kind auf die Bühne. Wenn das Lied gesungen ist, kommen auch die Könige auf die Bühne.]

Erzähler: Nun sind sie am Ziel, sie stehen vor dem Stall.

Melchior: Kommt wir gehen hinein.

Caspar: Ja, und last uns die Geschenke übergeben.

Josef: öffnet ihnen die Tür.

Josef: Guten Tag, bitte kommt doch herein!

Balthasar: Vielen Dank

[Könige betreten den Stall]

Erzähler: Da die Stimmung so andächtig ist, spricht keiner ein Wort. Die Könige knieten nieder und beten den kleinen Heiland an.

[Alle 3 Könige stellen die Gaben vor der Wiege ab und sagen gemeinsam:]

3 Könige: Wir danken dir, das du zu uns gekommen bist. Nimm bitte die Gaben, als Zeichen unserer Zuneigung.

Erzähler: Weder Maria noch Josef konnten etwas sagen, sie waren so überwältigt.

Melchior: Wir werden jetzt in unsere Reiche zurückkehren und unsere Geschichte kund tun!

[Könige gehen]

 

- Lied -

Szene 6

[Räuber schleichen sich an und gehen hinein!]

Erzähler: Maria, Josef, das Kind und die Tiere geben ein friedliches Bild ab. Die Kühe, Hühner und Hunde machen friedliche leise Geräusche.

[Engel: alle Tierkarten »leise« hochhalten]

Erzähler: Die Räuber sind überwältigt von dem Anblick.

[Räuber gehen zum Baby und beten es an, knien vor der Krippe.]

Erzähler: Josef hatte Mitleid mit den Räubern. Er holt ihnen einen Sack mit einem Laib Brot und Goldtalern darin.

[Josef holt einen Sack. Will den Sack den Räubern geben. Maria nimmt das Baby auf dem Arm und steht auf.]

Josef: Nehmt den Sack und geht hin in Frieden!

Räuber 1: Wir haben euch schon genug Leid zugefügt!

Räuber 2: Durch den Gedanken euch und das Baby zu berauben!

Maria: Aber ihr habt es nicht getan. Dafür danken wir und Gott euch.

Josef: Ihr braucht es doch auch. Nehmt das, dann braucht ihr andere nicht zu berauben!

[Räuber nehmen dankbar den Sack und wollen gehen. ]

Räuber 1: Vielen Dank!

Räuber 2: Auf Wiedersehen!

[Die Räuber bleiben noch einmal bei Maria und dem Kind stehen, streicheln ihm nacheinander das Gesicht und gehen dann.]

[Engel seufzen erleichtert]

Engel 1: Jetzt bin ich aber erleichtert!

Engel 2: Ich auch !

Engel 1: Und ihr Tiere doch auch? Zeigt uns doch mal eure Freude!

[Engel halten Tierkarten »laut« hoch, Gemeinde muht, bellt, kräht...]

Engel 2: Und was machen wir jetzt?

Engel1: Weiß nicht!

Engel 2: Vielleicht machen wir das, was wir am besten können?

Engel 1: Du meinst – singen?

Engel 2: Ja [wendet sich zur Gemeinde] Und ihr singt mit, ja? "Stille Nacht, heilige Nacht!"

 

 

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